Knauber Strom Preiserhöhung: 52 Cent/kWh ab 1.9.2022
Knauber Strom: Preiserhöhung in 2022
Zum 1.9.2022 kündigt Knauber Strom eine Preiserhöhung auf 52,05 Cent/kWh an. Die Preiserhöhung wurde transparent kommuniziert. Die Legal-Tech-Firma VENEKO sieht jedoch Hinweise auf formale Fehler [weiterlesen]. Betroffene Kunden sollten prüfen, ob die Preiserhöhung anfechtbar ist und ob der Wechsel zu einem günstigeren Anbieter lohnt.
Autor: Matthias Moeschler; aktualisiert: 18.09.2022
- Preiserhöhung auf 72,28 Cent ab 1.11.
- Knauber Preiserhöhung auf 52,05 Cent ab 1.9.
Knauber begründet die Preiserhöhung für den Tarif Knauber Strom Sicher 12 mit den steigenden Beschaffungskosten. „Wie Sie vermutlich in den Medien mitverfolgt haben, sind die Beschaffungskosten auf den Energiemärkten außergewöhnlich stark gestiegen. Als Ihr Energielieferant können wir leider nicht alle Preisbestandteile Ihres Tarifs beeinflussen. Auch wenn wir immer die günstigste Lösung für Sie suchen, sind wir leider gezwungen, gestiegene Kosten in Ihrem Tarif zu berücksichtigen„.
Eine Preiserhöhung auf über 50 Cent/kWh hat mich jedoch sehr überrascht. Die meisten Grundversorger erhöhen nicht in diesem Umfang die Preise und sind billiger. Vor diesem Hintergrund ist davon auszugehen, dass der Stromanbieter Knauber einen zu geringen Teil der Energie langfristig abgesichert hat.
Ist die Preiserhöhung von Knauber unzulässig?
Preiserhöhungen müssen transparent mitgeteilt werden, dürfen nicht überzogen sein und müssen auf einer Kalkulationsgrundlage beruhen. Zudem soll ein neues Gesetz der Bundesregierung zur Strom- und Gaspreisbremse überzogene Preiserhöhungen erschweren.
Vor diesem Hintergrund erwarte ich, dass viele Preiserhöhungen anfechtbar sein dürften.
VENEKO prüft das aufgeführte Schreiben auf formale Fehler. Vermutlich ist Ihr Preiserhöhungsschreiben sehr ähnlich.
Gerne sende ich Ihnen in ca. 1-2 Wochen eine E-Mail zu und teile Ihnen mit, ob und inwiefern das oben aufgeführte Preiserhöhungs-Schreiben gegen formale Vorgaben verstößt. Zudem erhalten Sie eine Anleitung mit Musterschreiben, wie Sie die oben aufgeführte Preiserhöhung anfechten können. Tragen Sie sich hierzu in das Formular ein.
Wechseln Sie zu einen günstigeren Anbieter
Knauber kündigen und Geld sparen
In vielen Fällen lohnt es sich Knauber zu kündigen und zu einen günstigeren Anbieter zu wechseln.
Ihre besten Tarif-Alternativen
* In diesen Fällen ist aktuell das Vergleichsportal Verivox am günstigsten. Preise variieren nach Verbrauch und PLZ.
Sind Sie unsicher bei der Wahl des Anbieters? Dann stellen Sie mir gerne eine unverbindliche Tarif-Anfrage.
Ihr Sonderkündigungsrecht
Bei einer Preiserhöhung sollten Sie als erstes prüfen, ob es günstigere Anbieter gibt. Stellen Sie mir hierzu gerne eine unverbindliche und kostenlose Tarifanfrage. Diese beantworte ich Ihnen sehr zeitnah.
Nachdem Sie eine günstigere Alternative von einem seriösen Anbieter gefunden haben,sollten Sie sonderkündigen. Das Sonderkündigungsrecht gilt bis zum Wirksamwerden der Preiserhöhung (bei einer Preiserhöhung ab 1.9. muss die Kündigung bis zum 30.8. übermittelt sein). Es ist wichtig, dass Sie selber kündigen. Sie dürfen Ihren neuen Anbieter damit nicht beauftragen.
Um zu kündigen, schreiben Sie bitte diese E-Mail an Knauber Strom: [email protected] oder nutzen Sie das Kundenportal von Knauber.
Betreff: Sonderkündigung aufgrund Ihrer Preiserhöhung (§41 (5) EnWG)
Kunden-Nr.:
Vertrags-Nr.:
Sehr geehrte Damen und Herren, aufgrund Ihrer Preiserhöhung ab 01.09.2022 kündige ich fristgerecht einen Tag vor Wirksamwerden der Preiserhöhung meinen Strom-Liefervertrag bei Ihrem Unternehmen.
Bitte bestätigen Sie mir die Sonderkündigung und das Kündigungsdatum schriftlich innerhalb von 14 Tagen.
Viele Grüße,
Um rechtssicher zu kündigen, empfehle ich Ihnen zusätzlich per Einschreiben/Einwurf (Brief) oder per Fax (0228 512-786) zu kündigen. Verwenden Sie hierzu diese PDF-Vorlage. Weiterführende Hinweise zur Kündigung finden Sie hier.
Anschrift: Knauber Strom – Endenicher Straße 120-140 – 53115 Bonn
Top Strom-Tarife der 15 größten Städte (bei 3.000 kWh, Stand: 1.4.)
Stadt | Anbieter | Arbeitspreis (Cent/kWh) | Grundpreis (€/Monat) |
---|---|---|---|
Berlin | eprimo | 30,30 | 9,59 |
Hamburg | eprimo | 32,60 | 13,05 |
München | eprimo | 29,14 | 12,62 |
Köln | eprimo | 27,94 | 18,72 |
Frankfurt | eprimo | 31,23 | 8,89 |
Stuttgart | eprimo | 32,51 | 6,53 |
Düsseldorf | eprimo | 29,65 | 7,84 |
Leipzig | eprimo | 29,33 | 12,69 |
Dortmund | eprimo | 29,47 | 15,86 |
Essen | Vattenfall | 37,57 | 12,40 |
Bremen | eprimo | 28,87 | 11,83 |
Dresden | eprimo | 31,86 | 8,83 |
Hannover | eprimo | 30,29 | 9,52 |
Nürnberg | eprimo | 28,87 | 11,78 |
Duisburg | eprimo | 29,32 | 14,38 |
Handlungsoptionen für EAM-Kunden
Da die Preiserhöhung modert ist und transparent kommuniziert wird, ist es schwer, die Preiserhöhung anzufechten. Sofern nicht formale Fehler vorliegen (wie z.B. dass die Preisgarantie verletzt wird; in dem Fall bitte ich um Kontaktaufnahme), sehe ich keine Erfolgsaussichten, die Preiserhöhung anzufechten.
Zum Zeitpunkt der Preiserhöhung sind die auf den Vergleichsportale aufgeführten Anbieter deutlich teurer. Zudem sehe ich es kritisch, dass dort die genauen Preise (z.B. der Arbeitspreis) m.E. nicht transparent dargelegt werden. Daher rate ich derzeit grundsätzlich von einem Wechsel ab.
Wichtige Vorabbemerkungen
Ich kann Ihnen keine Erfolgsgarantie geben. Zum einen, weil VENEKO und nicht ich die Preiserhöhungsschreiben geprüft hat. Zum anderen, weil das deutsche Recht komplex ist und immer Interpretationsspielräumen unterliegt. Zudem hat VENEKO nicht alle Preiserhöhungsschreiben prüfen können. Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass die gleichen formalen Fehler beanstandet werden können, wie im geprüften Schreiben und es ist wahrscheinlich, dass Sie die Preiserhöhung anfechten können.
Meine Erfahrung sagt mir, dass die Preiserhöhung mit einem einmaligen Widerspruch nicht abgewendet sein wird. Vermutlich wird der Anbieter nicht oder nur sehr allgemein auf Ihre Argumente eingehen. Vermutlich wird sich die Zulässigkeit der Preiserhöhung erst in den nächsten Monaten herausstellen. Das Gute ist, VENEKO hat mir gegenüber erklärt, die Preiserhöhung anzufechten.
Wählen Sie zwischen diesen beiden Musterschreiben:
Erfahrungen anderer Kunden: Aktuell zeigt sich, dass viele Anbieter ihre Kunden kündigen, wenn diese der Preiserhöhung widersprechen. Wenn Sie sich somit für Schreiben 2 entscheiden, dann sollten Sie Ihre Beschwerde konsequent umsetzen.
Schreiben 1: Sie können der Preiserhöhung widersprechen und die neuen Abschläge unter Vorbehalt leisten.
- Sie riskieren nicht, vom Anbieter gekündigt zu werden.
- Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn Sie kein Risiko eingehen möchten und die Preise trotz Preiserhöhung relativ moderat sind (bis ca. 45 Cent) und Sie z.B. über Verivox einen deutlich teureren Anbieter suchen müssten.
- Der Nachteil ist, dass Sie den höheren Abschlag vorerst leisten.
- Wenn der Anbieter Ihren Widerspruch ablehnt, dann müssen Sie nichts weiter unternehmen, da Sie ja den neuen Abschlag leisten.
Schreiben 2: Sie können die Preiserhöhung auch anfechten und auf die alten Abschläge beharren.
- Sie gehen das Risiko ein, vom Anbieter gekündigt zu werden. Sollte die Preiserhöhung sich nachträglich als unzulässig herausstellen, dann haben Sie ein Recht auf Schadensersatz.
- Das bietet sich insbesondere dann an, wenn die Preiserhöhung hoch ausfällt, Sie die neuen Abschläge nicht zahlen können oder wollen und die alten Preise sehr günstig sind. Dann lohnt es sich, das Risiko einer möglichen Kündigung einzugehen.
- Wenn der Anbieter Ihrem Widerspruch ablehnt, dann müssen Sie auf Ihre Forderung beharren. Schreiben Sie dem Unternehmen, dass Sie sich im Recht sehen. Setzen Sie erneut eine 14-tägige Frist. Hilft auch dies nichts, dann sollten Sie die Schlichtungsstelle Energie einschalten.
Bitte versenden Sie das Schreiben per E-Mail und per Einschreiben-Einwurf.
Kundenbewertungen:
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